Als IN VIA 1997 die Beratungsstelle für Frauen*, die von Menschenhandel betroffen sind, in Berlin etablierte, gab es keine vergleichbare Einrichtung für betroffene Frauen* aus Mittel- und Osteuropa. Über die Jahre konnte IN VIA vielen Frauen* helfen, eine neue Perspektive zu entwickeln Inzwischen finden auch Betroffene aus anderen Ländern wie z.B. aus Deutschland, afrikanischen oder asiatischen Ländern Hilfe und Unterstützungbei IN VIA. Auf der Basis dieser Erfahrungen baute IN VIA 2010 eine weitere Beratungsstelle im Land Brandenburg auf sowie Streetwork im Bereich Sexarbeit im Land Brandenburg und der Grenzregion Polen, ergänzt durch HIV-/AidsPrävention und -Beratung.
Begleiten, stärken, sichern
Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und ein Verstoß gegen die Unversehrtheit und Würde des Menschen. Menschenhandel liegt vor, wenn eine Person unter Ausnutzung ihrer Zwangslage in eine Ausbeutungssituation gebracht wird. Dies kann in verschiedenen Formen und Bereichen erfolgen: sexuelle Ausbeutung, Zwangsprostitution ausbeiterische Arbeitsverhältnisse, Ausbeutung zu und Ausbeutung strafbarer Handlungen, erzwungene Organentnahme.
Mit seinem spezialisierten Wissen und der langjährigen Erfahrung bietet der Verband vorrangig Hilfe und Unterstützung für Betroffene von Zwangsprostitution.
Beratungs- und Unterstützungsangebote:
- Krisenintervention
- Psychosoziale Beratung
- Begleitung bei Behördengängen
- Hilfe bei der Suchenach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten
- Begleitung zu Gerichtsverfahren
- Rückkehrberatung
- Informations- und Fortbildungsveranstaltungen
- Informationen und Beratung für Angehörige
Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
Menschenhandel ist kein statisches Phänomen, vielmehr unterliegt es ständigem Wandel. Wir versuchen durch kontinuierliche Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit auf die Handlungsbedarfe, bzw. auf die jeweiligen Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Nur so können langfristig Verbesserungen erreicht werden.
Wir bieten daher:
- Fachberatung für Kooperationspartner
- Fachreferate zum Thema Menschenhandel
- Fortbildungsveranstaltungen
Netzwerk- und Gremienarbeit
Die Beteiligung an nationalen und internationalen Fachgremien bildet einen weiteren wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit der Fachberatungsstellen.
Auf Landes- und Bundesebene
- Berliner Fachkommission Menschenhandel
- Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen Aids
- Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V.
- KOK (Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V.)
- Bufas e.V. (Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter)
- ECPAT Deutschland e.V. (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung)
Auf internationaler Ebene
- COATNET (Weltweites Netzwerk christlicher Organisationen gegen Frauenhandel)
- La Strada International
In Berlin gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
In Brandenburg gefördert durch das MSGIV
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg